river runner global

"Click to drop a raindrop anywhere in the world and watch where it ends up"

Alles ist mit allem verbunden, das gilt ganz besonders für Bäche, Flüsse, Meere und alle anderen Wasserwege. Das Open Data Projekt Global River Runner visualisiert Wasserströme auf der ganzen Welt.

Mit einem Klick trifft ein virtueller Regentropfen irgendwo auf die Erde. Wo genau, entscheidet der Nutzer. Was folgt, ist ein großer Spaß und Neugierige können viel lernen.

Bevor es losgeht, muss man wissen: Global River Runner ist ein Projekt in der Entwicklung. Viele Flussnamen sind daher noch „unbekannt“. Wer mehr weiß, ist eingeladen, mit den Initiatoren sein Wissen zu teilen.

Der „Regentropfen“ ist in der Vorstellung einer Mitteleuropäerin ein gedachter Teil einer Wassermenge, der idealerweise nicht im Grundwasser landet, auf warmem Grund verdunstet, von einer Pflanze aufgenommen wird oder in der Kanalisation verschwindet. In diesem Fall ist der Tropfen aber symbolisch zu verstehen: nicht nur Teil der Menge, sondern Teil eines ganzen Systems. Der Regentropfen zeigt vielmehr Verbindungen von Wasserwegen auf, auch solchen, die nicht permanent sichtbar sind, beispielsweise während Trockenzeiten. Das wird besonders deutlich, wenn ein „Regentropfen“ auf eine marokkanische Wüste trifft, 800 Kilometer „wandert“ und irgendwo im benachbarten Mali im scheinbaren Nichts endet.

Dass sich dort, mitten in der Wüste, dennoch ein „Wasserweg“ befindet, ergibt sich aus den frei verfügbaren Daten, die der Webentwickler Sam Learner, der Umweltingenieur Sam Blodgett, der Regionalplaner Kyle Onda und der Geodatenanalyst Benjamin Webb zusammengeführt haben. Zunächst beschränkte sich ihr Projekt auf ihre Heimat USA, nun ist daraus der „Global River Runner“ geworden.

Die überwiegende Mehrheit der berechneten Flusswege basiert auf topografischen Daten, die automatisch erfasst und verarbeitet werden. Entstanden ist ein „Internet des Wassers“, das vor allem die Forschung beflügeln soll, wie die Entwickler betonen. Die Open Source Webanwendung soll dazu beitragen, wasserwirtschaftliche Fragen von internationalem Interesse zu formulieren und zu beantworten.

Für Kinder und andere Neugierige ist das Projekt ein schönes Spielzeug, das Zusammenhänge aufzeigt – das Wort vom Wasser als Lebensader ist hier besonders greifbar. In Kita und Schule lassen sich spielerisch Flussläufe nachvollziehen oder Wasserscheiden entdecken.

(c) Daniela von Treuenfels