Virusalarm in Bleibhausen

“Virusalarm in Bleibhausen“ ist ein kostenlos erhältliches, mit Wissenschafterinnen des IST Austria und des Max-Planck-Instituts für Evolutionsbiologie entwickeltes Spiel für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren. Durch Nachspielen der Ausbreitung eines fiktiven Virus in einer Stadt erfahren die Spielenden, wie durch die Einschränkung von Kontakten Viren eingedämmt werden können.

(c) OTS/Ist Austria

(c) OTS/Ist Austria

Wie breitet sich ein Virus in der Bevölkerung aus und was kann man dagegen tun? Das Brettspiel „Virusalarm in Bleibhausen“ wurde von Wissenschaftlerinnen des IST Austria und des Max-Planck-Instituts für Evolutionsbiologie in Plön entwickelt, um Lehrern und Eltern ein Werkzeug zu geben, genau diese Frage mit Jugendlichen zu diskutieren.

„Es ist ein schöner Frühlingstag, als im 100-Einwohner-Städtchen Bleibhausen zwei Leute vom Skiurlaub zurückkommen. Was die beiden nicht wissen: Sie haben sich im Urlaub mit dem neuen NOSO-Virus (NOch SO ein Virus) angesteckt! ...“  So beginnt die Spielanleitung für ein Brettspiel, das am Institute oft Science and Technology Austria für Schüler ab 12 Jahren entwickelt wurde. Die Jugendlichen schlüpfen dabei entweder in die Rolle von Wissenschaftlern, die den Verlauf eines Virenausbruches simulieren und analysieren, oder sie nehmen die Position von Politikern ein, die dafür sorgen müssen, den Ausbruch einzudämmen, ohne das öffentliche Leben komplett lahmzulegen – denn dafür gibt es Strafpunkte.

„Das zeitaufwändigere Spielen mit Chips und einem Stadtplan hat – gegenüber schnellen Onlinesimulationen oder Computerspielen ähnlicher Art – den Vorteil, dass während des Auflegens und Zählens von Chips mehr Zeit besteht, Beobachtungen zu verinnerlichen“, sagt Magdalena Steinrück, am IST Austria verantwortlich für die Umsetzung des Spiels.

Spiel soll zu Diskussionen anregen

Wie Steinrück berichtet, stellen Kinder beim Spielen oft schnell fest, dass einige Aspekte des Spiels unrealistisch sind oder machen direkt Vorschläge, wie man durch weitere Regeln das Spiel realitätsnäher machen kann. Dies wird auch durch Fragenkarten unterstützt, wie z.B. „In der Realität stecken sich Menschen in der Nähe eines Infizierten leichter an als welche, die sich im gleichen Gebäude weiter weg befinden. Wie könntet Ihr das nachspielen?“ oder auch „Wie würde der Ausbruch verlaufen, wenn die Hälfte aller Menschen geimpft wäre?“

Auf diese Weise eignet sich das Spiel hervorragend dazu, im Unterricht die aktuelle Lage zu diskutieren und Verständnis für bestimmte Maßnahmen zu wecken. Gleichzeitig werden die Grenzen derartiger Simulationen und Modelle sichtbar. Ganz nebenbei lernen die Kinder außerdem, wie man mit Tabellen und Datenblättern umgeht und Diagramme erstellt.

Für Schulen, Jugendgruppen oder auch zuhause

Das Spiel richtet sich an Jugendliche ab ca. 12 Jahren und kann im Unterricht in unterschiedlichen Fächern eingesetzt werden. „Wir können uns einen Einsatz im Biologie- und Mathematikunterricht gut vorstellen, aber auch im Bereich soziales Lernen oder Philosophie ergeben sich interessante Möglichkeiten.“ erklärt Magdalena Steinrück. „Aber auch Eltern und Jugendgruppenleiter sind herzlich eingeladen sich mit dem Spiel auseinanderzusetzen.“ Das Spiel kann über die IST Austria Webseite gratis bestellt werden.

Nähere Infos und eine Download-Version des Spiels gibt es auf der Website des IST Austria:

www.ist.ac.at/virusalarm

Projektförderung:

Dieses Projekt wurde mit Mitteln der Robert-Bosch-Stiftung gefördert.

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Medienkontakt:

Kathrin Pauser
kathrin.pauser(at)ist.ac.at

+43 676 7016752

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Über das IST Austria

Das Institute of Science and Technology (IST Austria) in Klosterneuburg ist ein Forschungsinstitut mit eigenem Promotionsrecht. Das 2009 eröffnete Institut widmet sich der Grundlagenforschung in den Naturwissenschaften, Mathematik und Informatik. Das Institut beschäftigt ProfessorInnen nach einem Tenure-Track-Modell und Post-DoktorandInnen sowie PhD-StudentInnen in einer internationalen Graduate School. Neben dem Bekenntnis zum Prinzip der Grundlagenforschung, die rein durch wissenschaftliche Neugier getrieben wird, hält das Institut die Rechte an allen resultierenden Entdeckungen und fördert deren Verwertung. Der erste Präsident ist Thomas Henzinger, ein renommierter Computerwissenschafter und vormals Professor an der University of California in Berkeley, USA, sowie der EPFL in Lausanne. www.ist.ac.at