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Brandnertal im Überblick
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Übersicht
- Brandnertal
Übersicht Das Brandnertal liegt im Bezirk Bludenz inmitten der Rätikongruppe und wird dem Walgau zugeordnet. Brand und Bürserberg werden auch als Walgau-Hanggemeinden bezeichnet. Zum Brandnertal gehören auch die Teile der Gemeinde Bürs südlich der Bürserschlucht. Außer im Siedlungsbereich von Brand ist das Tal sehr eng. Das Gebiet um den Lünersee, es ist über eine Seilbahn von Brand aus erreichbar, liegt im Gemeindegebiet von Vandans. Die Länge des Tales beträgt etwa 13 km.
Name des Tals Rätoromanische Flurnamen wie z.B. Zalim, Palüd, Parpfienz, Amatschon, Panüel, Schesaplana, Tschapina, Tschengla oder Alvier erinnern die Nutzung des Tales durch rätoromanischen Bauern. Zur Zeit der Besiedelug durch die Walser wird das Tal „Vallawier“ genannt.
Besiedelung Es wird angenommen, dass rätoromanische Bauern zumindest im Sommer Teile des Tales genutzt haben. Zwölf Walserfamilien besiedeln das Tal als erste ganzjährig. Ihnen wird das Tal als freies Zinslehen geschenkt. Der Zins war der Frühmesspfründe in Bürs zu entrichten. Wahrscheinlich bewohnen sie zuerst Brand und dann Bürserberg. Dies ist urkundlich jedoch nicht belegt.
Von all den Tälern innerhalb des Rätikons auf Vorarlberger Seite weist nur das Brandnertal eine ganzjährige Besiedlung auf. Die Streusiedlung Bürserberg verteilt sich auf die Hänge des Tschenglarückens, des Loisch- und Taleukopfes.Zahlen Gemeinden: Brand, Bürserberg und Teil von Bürs Bevölkerung: 1.300 ohne, 4.600 mit Bürs Fläche: 78,65 km2 (mit Bürs) Länge: 13 km (Bürser Schlucht bis Schesaplana) Bezirk: Bludenz
Gemeinden
- Brand
Gemeinde Brand Die Gemeinde Brand ist ein typisches Reihendorf. Auf etwa 3 km Länge sind die Häuser entlang der Straße verteilt. Es liegt in einem durch Gletscher geschürften Trogtal.
Brand ist geprägt von Hotels, Appartementhäusern, renovierten Bauernhäusern und neuen Eigenheimen. Es ist einer der ältesten Fremdenverkehrsorte des Landes. Vor dem Tourismus waren Landwirtschaft sowie Spinnerei und Weberei in Heimarbeit die wichtigsten Erwerbsquellen.
Im Seetal auf dem Weg zum Lünersee liegen die Alpbereiche Sonnen- und Schattenlagant.Brand in Zahlen Bevölkerung: 750 Fläche: 40,29 m2 Lage Zentrum: 1.037 m ü.A. Lage insgesamt: 900 bis 2.965 m ü.A. (Schesaplana) Nächtigungen: 253.000 Wappen von Brand Ein in rotem Schrägflammenschnitt geteilter silberner Schild.
Die Verleihung wurde am 19. September 1961 ausgestellt.Pfarrkirche Brand Im Jahre 1410 stiften zwei ansässige Bauern von Brand, Hensli Alaman und sein Sohn Jösli, das ihnen gehörende Gut für eine Kapelle. 1423 wird sie zu Ehren der Muttergottes eingeweiht. Brand gehört pfarrlich noch zu Bürs, bekommt aber 1476 einen ständigen Priester. 1478 wird mit dem Bau der Kirche begonnen, 1507 wird sie eingeweiht. Brand wird 1727 eigene Pfarrei.
Die Kirche Mariä Himmelfahrt in Brand wird von 1961 bis 1964 vergrößert. 1942 werden Fresken unter vierfachem Verputz wiederentdeckt. Sie weisen auf Schweizer Meister hin.- Bürserberg
Gemeinde Bürserberg Die Gemeinde Bürserberg ist eine Streusiedlung. Die Parzellen liegen zudem auf mehreren Bergstufen. Das Kirchdorf Matin liegt nahe der Parzelle Boden. Die Parzellen Tschengla und Dunza sind die höchstbesiedelten Dorfteile von Bürserberg. Die Siedlungen reichen bis in eine Höhe von etwa 1.200 m.
Jahrhunderte lang ist Viehwirtschaft die zentrale Einnahmequelle. Es folgt die Textilindustrie im Raum Bludenz, die Heimarbeit in den Bauernhöfen ermöglichte. Der ganzjährig mögliche Fremdenverkehr bringt wirtschaftlichen Aufschwung.Bürserberg in Zahlen Bevölkerung: 550 Fläche: 13,74 km2 Lage Zentrum: 871 m ü.A. Lage insgesamt: 700 bis 1.809 m (Loischkopf) Nächtigungen 133.000 Wappen von Bürserberg Im blauen Schild unten ein schwarzer Dreiberg und in der Schildmitte ein silberner Steinbockkopf.
Die Verleihungsurkunde ist auf den 3. März 1970 datiert.Pfarrkirche Bürserberg 1711 wird eine Kapelle errichtet und dem Hl. Antonius geweiht. Eine Kirche wird einige Jahre später, 1730, fertiggestellt und dem hl. Josef geweiht. 1736 wird Bürserberg, vorher zu Bürs gehörend, als Pfarrei selbständig.
- Bürs
Gemeinde Bürs Die südlich der Bürser Schlucht gelegenen Teile der Gemeinde Bürs zählen zum Brandnertal. Die Tourismusregion Brandnertal zählt Brand zur Gänze. Ursprünglich gehören Brand und Bürserberg sowohl kirchlich als auch als politisch zu Bürs. Die Besiedlung von Bürserberg als Maisäß- oder Alpgebiet erfolgt von Bürs aus. Die ersten Gehöfte werden nicht ganzjährig genutzt und als Streusiedlung gebaut.
Der Patron der Bürser ist der Hl. Martin. Deshalb hieß das Gebiet „auf dem Berg“ auch Martinsberg. Daraus wurde Matin, deine Parzelle von Bürserberg.Bürs in Zahlen Bevölkerung: 3.350 Fläche: 24,65 km2 Lage Zentrum: 570 m ü,A. Lage insgesamt: 555 (Außerfeld) bis 2.643 (Zimba) m ü.A. Nächtigungen: 6.192 Wappen von Bürs Ein von Silber über Rot geteilter Schild. Im oberen Felde ist ein schwarzes, blau bordiertes Tatzenkreuz zu sehen, im unteren Felde erscheinen drei silberne Ringe, zwei über einen gestellt. Der Schild umgibt eine ornamentierte bronzefarbige Randeinfassung.
Die Verleihungsurkunde stammt vom 15. April 1931.Pfarrkirche Bürs Im Jahre 823 wird im Churer Reichseurbar eine Kirche in Bürs erwähnt, die zur Kirche in Bludenz gehört und dem Hl. Martin geweiht ist. Um 1400 wird eine größere Kirche gebaut. 1442 wird Bürs selbständige Pfarre mit Brand und Bürserberg. 1843 wird die Kirche wieder vergrößert, der Kirchturm wird erneuert.
1973 wird die neu errichtete Friedenskirche Bürs fertiggestellt und der Gottesmutter Maria geweiht. Kruzifix, Figuren aus einer alten Krönungsgruppe und Seitenaltarbild stammen aus dem 16. und 17. Jahrhundert.
Gebirge, Berge und Gewässer
- Berge und Gebirge
Geologische Formationen Das Brandnertal liegt innerhalb des Rätikons und ist geologisch vielgestaltig aufgebaut. Es kommen Sedimentgesteine aus Trias, Jura und Kreide vor. Viele Vegetationsstufen und eine Artenvielfalt an Pflanzen, die durch das Gestein, die Höhenlage und das Klima bestimmt wird, charakterisieren. Der Rätikon bildet den Südrand des Walgaus und begrenzt somit auch den Talkessel von Bludenz gegen Süden. Es endet bei der Bürser Schlucht mit ihren Muschelkalkfelsen.
Schesatobel Nach Erreichung der Selbständigkeit von Bürs 1770 schlägert man 1796 bis 1800 zur Ausweitung der Weideflächen größere Waldbestände auf der Burtschaalpe. Niemand konnte wissen, dass der Rand-Moränenschutt des Illgletschers vom Wurzelwerk der Bäume zusammengehalten wurde. Gegen 1800 setzt die Tobelbildung ein. 1804 führt ein heftiges Unwetter zur ersten massiven Abrutschung. Weitere folgen 1822, 1857 und 1867. In Summe rutschen etwa 40 Mio. m3 Schutt bis zu einer Tiefe von 250 m ab. Im Außerfeld von Bürs bildet sich ein riesiger, fruchtbarer Schuttkegel.
Seit 1899 wird an der Verbauung des Schesatobel-Murbruchs gearbeitet. Mehrere hundert Grundschwellen und Stausperren werden errichtet. Die höchsten Mauern sind inzwischen etwa 100 m hoch. Weißerlen werden als künstliche Begrünung gepflanzt. 1918 wird der Russendamm fertiggestellt.Berge Über dem Talkessel von Brand befindet sich das Abschlussmassiv des Tales mit der 2.965 m hohen Schesaplana mit dem Brandner Gletscher, daneben Brandner Wildberg, Panüeler, Zirmenköpfe und Seekopf. Als weiterer Berg ist die Brandner Mittagsspitze zu nennen. Die Begrenzung gegen das Gamperdonatal bilden Taleu- und Loischkopf.
Beliebte Wanderberge sind Mondspitze und Schillerkopf.- Gewässer
Flüsse Die Alvier entwässert das Tal. Sie entspringt am Abhang der Schesaplana beim Totalpsee. Im äußeren Teil des Tales hat sie sich den Weg durch das Konglomerat und die Muschelkalkfelsen der Bürser Schlucht gebahnt. Sie mündet nach 18 km bei Bürs in die Ill.
Lünersee Der Lünersee war ein natürlicher Alpensee in einer mit Schmelzwasser gefüllten Gletscherdoline. Er liegt im Gemeindegebiet Vandans. Durch den Bau einer Staumauer ist der Wasserspiegel um etwa 30 m gehoben und somit eine neue Energiequelle zur Erzeugung von Spitzenenergie gewonnen. Er liegt auf 1.970 m unterhalb der Douglashütte (1.978 m). Unterhalb der Staumauer verläuft der Bösen Tritt, eine Steiganlage. Um den See verläuft ein beliebtes Wandergebiet.
Alvierbad Der Alvier-Badesee im Ortsgebiet von Brand ist eine der modernsten ökologischen Badeanlagen Europas. Das Bad wird aus Quellwasser gespeist.
Wirtschaft und Verkehr
- Wirtschaft
Landwirtschaft und Textilindustrie Vor dem Aufkommen des Fremdenverkehrs ist die Landwirtschaft die wichtigste Erwerbsquelle, im Besonderen die Viehzucht. Bis 1870 bilden die Flachs- und Baumwollweberei sowie die Flachs-, Hanf- und Schafwollspinnerei, die in Heimarbeit betrieben werden, einen Nebenverdienst.
Tourismus Die ersten Ansätze des Tourismus reichen in das 19. Jahrhundert zurück. Anziehungspunkte waren der Lünersee und die Schesaplana mit dem Gletscher. Brand ist einer der ältesten Fremdenverkehrsorte des Landes. Neujahrt 1900 bestiegen Schipioniere die Schesaplana.
Die beiden Schigebiete Brand und Bürserberg sind durch die Panoramabahn verbunden.- Verkehr
Verkehr Das Tal kann von Bludenz-Bürs aus in südlicher Richtung über eine Landesstraße erreicht werden. Das Tal verfügt über eine eigene Autobahnab- und Auffahrt (A14). Eine Linie des Landbusses fährt von Bludenz bis Brand-Palüdbahn.
Lifte und Seilbahnen In den Jahren 1949/50 baute man die erste Aufstiegshilfe, die Kleinkabinen- Seilbahn auf den Niggenkopf. In den folgenden Jahrzehnten kamen weitere Lifte und Sesselbahnen dazu. Drei Aufstiegshilfen wurden im Burtschakopfbereich errichtet: Einhornbahn, Einhornlift und Loischkopflift. Der Gulma, das Tannläger, das Palüdalpgebiet, das Lorenzital, der Loischkopf und die Tschengla sind heute mit drei Seilbahnen, 6 Sesselliften und 5 Schleppliften erschlossen. Die Panoramabahn verbindet die beiden Schigebiete Bürserberg und Brand.
Geschichte des Tals
- 1300
1347 Zwölf Walserfamilien lassen sich im Tal nieder. Ihnen wird das Tal als freies Zinslehen geschenkt. Der Zins war der Frühmesspfründe in Bürs zu entrichten. Wahrscheinlich bewohnen sie zuerst Brand und dann Bürserberg. Dies ist urkundlich jedoch nicht belegt.
Es wird angenommen, dass rätoromanische Bauern zumindest im Sommer Teile des Tales genutzt haben, bevor Walser das Gebiet ganzjährig bewohnt haben.- 1400
um 1410 In Brand wird eine Kapelle errichtet.
- 1500
1507 1507 wurde die Kirche Maria Himmelfahrt in Brand eingeweiht.
- 1700
1727 1727 erlangt Brand mit Bürserberg die Selbständigkeit als Pfarrei. Das Dorf zählt damals etwa 200 Einwohner.
1730 | 1736 Die Kirche Bürserberg wird fertiggestellt und dem hl. Josef geweiht. Sechs Jahre später löst sich Bürserberg kirchlich von Brand und wird eigene Pfarrei.
1770 Bürserberg löst sich als politische Gemeinde von Brand und wird selbständige Gemeinde.
1796 bis 1800 Zur Ausweitung der Weideflächen werden größere Waldbestände auf der Burtschaalpe gerodet. Dies führt zur Bildung des Schesatobels.
- 1800
1827 Brand wird eine selbständige Gemeinde.
1859 | 1860 Ein Bauer findet im glazialen Schotter des Schesatobels einen 85 cm langen und 30 kg schweren Mammutzahn. Ein Jahr später kommt ein noch größerer (350 cm lang, 76 kg schwer) zum Vorschein.
1871 Die erste Schutzhütte beim Lünersee wird in Betrieb genommen. Bevor sie in Douglass-Hütte umbenannt wird, heißt sie Lünersee-Hütte.
1890 In Bürserberg wird ein Schulhaus errichet.
1896 Die Straße von Brand nach Bürserberg wird ge- und fortlaufend ausgebaut.
- 1900
um 1900 In Brand stehen bereits zwei Hotels.
1903 Der Verschönerungsverein Brand wird gegründet.
1917 bis 1918 Im Kegelgebiet des Schesatobels wird mit russischen Kriegsgefangenen der sogenannte Russendamm errichtet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wird der Schuttkegel der Schesa in Bürs beim Bau von Eigenheimen verwendet.
1928 | 1932 Auf die Gründung des Wintersportverein Brand folgt vier Jahre später eine Schischule. Es wurde der Stemmbogen nach der „Arlbergschule“ unterrichtet.
1949/50 Die erste Aufstiegshilfe, die Kleinkabinen-Seilbahn auf den Niggenkopf, wird errichtet.
- 2000
2015 Kindergarten, die Volksschule und die Musikschule der Gemeinde Brand erhalten unter der Bezeichnung Zammko ein neues Gebäude.
- 2020