VORARLBERG 1809
Franzosenkriege und Belagerung durch die Bayern | Geschichte Vorarlberg | Unterrichtsmaterial
Bildergalerie
Erster bis dritter Koalitionskrieg (1796 bis 1806) | Vorarlberg unter den Bayern (1806 bis 1814)
Politische Ereignisse in Frankreich und Österreich (1789 bis 1806)
- Politische Ereignisse
- in Frankreich
1789 Ausbruch der Revolution
1792 Abschaffung des Königtums
1793 König Ludwig der XVI. wird hingerichtet.
1795 Direktoralregierung
1799 Napoleon wird für zehn Jahre erster Konsul.
1802 Napoleon wird Konsul auf Lebenszeit.
1804 Napoleon wird Kaiser der Franzosen.
- Politische Ereignisse
- in Österreich
1790 Kaiser Josef II. stirbt.
Sein Nachfolger ist Leopold II.1792 Tod Kaiser Leopolds II.
Ihm folgt Kaiser Franz II.1804 Der römisch-deutsche Kaiser Franz II. nimmt den Titel eines Kaisers von Österreich an. Als Kaiser von Österreich war er Franz I.
1806 Nach der Gründung des Rheinbundes mit Napoleon als Protektor legt Franz als römisch-deutscher Kaiser die deutsche Kaiserkrone nieder. Durch den Beitritt vieler deutscher Fürsten zum Rheinbund erhielt das deutsche Kaisertum den Todesstoß.
Erster Koalitionskrieg (1796)
Vorgeschichte Infolge der Französischen Revolution kommt es zum ersten Koalitionskrieg (1792 bis 1797) gegen Frankreich. Dieser geht hauptsächlich von Österreich aus. So wird auch Vorarlberg in den Krieg hineingezogen.
- 1796
8. August 1796 Gefecht an der Leiblach mit den Franzosen, Besetzung des Unterlandes, des Vorderwaldes und des Bregenzerwaldes durch die Franzosen. Die österreichischen Truppen, die in Bregenz standen, ziehen sich bis in das Vorarlberger Hinterland zurück.
29. August 1796 Kämpfe bei Dornbirn, am 16. September bei Lauterach, am 19. September bei Hörbranz und Lochau
1796 Die Franzosen, die durch das Unterland vorrücken, werden am Kobel zur Umkehr gezwungen.
1797 wird aus Dankbarkeit die Kapelle am Kobel errichtet.August/September 1796 Im Laufe der Kämpfe Ende August und September, an denen die Vorarlberger Milizen den größten und verdienstvollsten Anteil hatten, werden die Franzosen nach Bregenz zurückgetrieben und verlassen am 21. September das Land.
1796 Da die Freiheitskämpfer lange ihren eigenen Beruf im Stiche lassen mussten, gerieten sie oft in arge Geldnot. Das Bild zeigt einen Wechsel des Hauptmanns Riedmiller, dessen Einnahmequelle einen Gasthof wäre. (Stadtarchiv Bludenz)
17. Oktober 1796 Der Friede zwischen Österreich und Frankreich zu Campo Formio vom 17. Oktober 1797 bringt unserem Land wieder Ruhe.
Das linke Rheinufer wird an Frankreich abgetreten.
Zweiter Koalitionskrieg (1799 bis 1804)
Hintergrund Russland, Österreich, England, Portugal, Neapel, Türkei kömpfen gegen Frankreich. Preußen hält sich abseits.
- 1799
7. März 1799 Die Franzosen rücken von der Schweiz her an. Es gilt die Befestigungen von und um Feldkirch zu stärken. Es folgen Kämpfe in Tisis bei Feldkirch. Die Franzosen werden abgewehrt und besiegt.
Landammann Hauptmann Battlog macht sich dabei auf der Letze bei Feldkirch besonders verdient.22./23. März 1799 Die Schlacht bei Feldkirch wird für die Franzosen unter General Massena zur größten Niederlage in Vorarlberg. Die Österreicher und Landesverteidigern unter dem Befehl des Generalmajors Franz Jellachich schlagen die Franzosen, die an die 4.000 Mann verlieren. Die Landesverteidiger kaum 10 % davon. Die Vorarlberger unter Bernhard Riedmiller und Siegmund Nachbaur und den Hauptleuten anderer oberländischer Schützenkompanien haben das Meiste dazu beitragen.
Die Bilder zeigt den Schlachtplan und die Schlacht selbst.22./23. März 1799 Die Bilder zeigen zwei gefangene Franzosen, ein Widmungsblatt für das k. k. Militär und vorarlbergische Scharfschützen, k.k. Generalmajor Franz Jellachich de Buzim und das Denkmal vom St. Veitskapf in Feldkirch.
21./25. März 1799 Sieg des Erzherzogs Karl über die Franzosen bei Ostrach und am 25. März bei Stockach im Bodenseeraum. Wegen französischer Erfolge außerhalb Vorarlbergs kann dies nicht ausgenützt werden.
14. Mai 1799 Eroberung der Festung Luziensteig durch Österreich.
14. Mai 1799 Generalfeldmarschall Friedrich Ritter von Hotze war maßgeblich an der Eroberung des Luziensteiges beteiligt.
Ein Denkmal bei der Stadtpfarrkirche Bregenz-St. Gallus erinnert daran.20. Mai 1799 Erzherzog Karl rühmt in einem Schreiben an die Landstände in Vorarlberg die „besondere Tapferkeit der Landesschützen sowie die treue Mitwirkung der Einwohner von Vorarlberg und dem Montafon“.
4. Juni 1799 Sieg Erzherzog Karls über die Franzosen bei Zürich.
14. bis 29. Oktober 1799 General Suworow mit seinen russischen Truppen in Vorarlberg.
1799 Das Bild zeigt eine Unternehmung der österr. Flotte auf dem Bodensee 1799 (Landesmuseum Bregenz).
- 1800
Anfang Mai 1800 Die Franzosen dringen in Süddeutschland vor.
11. Mai 1800 Bregenz wird von den Franzosen besetzt.
Mai/Juni 1800 Gefechte mit den Franzosen im Unterland und im Allgäu.
Die Franzosen durchbrechen die Kobelschanze und dringen bis nach Feldkirch vor. Lehrer Sigmund Nachbaur v. Brederis drängt sie mit seinen Schützen nach Götzis zurück. Am Kobel schlagen sie ein Lager auf und richten in Götzis viel Unheil an.13. Juli 1800 Kämpfe bei Feldkirch, das von Norden und Süden angegriffen wird, sich aber behaupten kann.
Das Votivbild ist als Erinnerung an die Gefallenen im Gefecht am 13. Juli 1800 bei Meiningen entstanden.14. Juli 1800 Erfolgreicher Kampf der Bregenzerwälder bei Hittisau. Unter Schützenhauptmann Sutterlüty wird eine französische Übermacht besiegt. Die Bilder zeigen Sutterlüty und sein Heimathaus.
Abzug der österreichischen Truppen über den Arlberg. Die Landesverteidiger kehren heim.Mitte Juli 1800 bis März 1801 Die Franzosen besetzen Vorarlberg. Durch die vergangenen Kriege wirken sich die die Kontributionen, Zwangseinhebung von Geldbeträgen im feindlichen Gebiet, besonders schwer auf das Vorarlberger Volk aus.
25. Oktober 1800 Landammann Hauptmann Batlogg stirbt bei der Grenzwacht in den Montafoner Bergen bei St. Anton i. M.
- 1801
9. Februar 1801 Mit dem Friedensschluss von Luneville zieht wieder Friede in Vorarlberg ein. Die Gebiete links des Rheins werden abermals an Frankreich abgetreten und der Frieden von Campo Formio bestätigt.
- 1803
25. Februar 1803 Die Beschlüsse der Reichsdeputation vom 26. September 1802 und vom 8. Oktober 1802, wonach die weingartische Herrschaft Blumenegg an das Haus Oranien-Nassau und die Herrschaft St. Gerold, welche dem Stift Einsiedeln gehörte, an das Haus Oranien-Dillenburg abgetreten wurden, werden bestätigt.
- 1803
23. Juni 1804 Österreich kauft die beiden Herrschaften Blumenegg und St. Gerold.
Dritter Koalitionskrieg (1805 bis 1806)
- 1805
25./26. Dezember 1805 Der dritte Koalitionskrieg wird von den Gegnern Frankreichs ebenfalls verloren. Frankreich siegt unter Napoleon. Im Friede zu Preßburg wird Tirol und Vorarlberg an Bayern abgetreten.
Bayern wird von Napoleons Gnaden ein Königtum.- 1806
13. März 1806 In Bregenz wird das Land an Bayern übergeben.
Vorarlberg unter den Bayern (1806 bis 1814)
Vorhaben Bayerns Unter dem bayerischen Ministerpräsidenten Graf Montgelas herrscht ein starrer Zentralismus. Änderungen werden kompromisslos durchgezogen. Die landständische Verfassung wird aufgehoben, die Selbstverwaltung der Gemeinden stark beschnitten, Soldaten rekrutiert und Steuern schmerzlich erhöht.
Da Tirol über Vorarlberg eine Verbindung in die Schweiz und nach Liechtenstein hätte, wird Vorarlberg von Tirol getrennt und dem Illerkreis zugeteilt.- 1806
Juni 1806 Die 24 Gerichte des Landes werden aufgehoben. Sie stellen bis dahin die kleinste Verwaltungseinheit dar. Das Land wird in Gemeinden und sieben neue Landgerichte eingeteilt. Damit wird Verwaltung und Rechtsprechung getrennt.
15. November 1806 Aufhebung der bisherigen Wehrverfassung (Landesverteidigung durch von den Landständen bestimmte Ausschüsse) und Einführung der allgemeinen Wehrpflicht.
- 1807
30. Juni 1807 Weiberaufstand in Krumbach und Aufstände im Montafon gegen die Rekrutenaushebung. 138 aus Vorarlberg werden von der Schwäbischen Landesdirektion vorgeschrieben.
Frauen stürmen das Musterungslokal in Krumbach und verjagen den zuständigen Gerichtsschreiber. Auch in Langenegg und Bezau wird er vertrieben. Nach drei Tagen Aufstand flüchtet er nach Bregenz.- 1808
1. Mai 1808 Auflösung der Vorarlberger Landstände.
- 1809
1809 Die Maßnahmen werden von bestechlichen, bayrischen Beamten vollzogen. Tradition, althergebrachte Überlieferungen, Rechte und Bräuche werden von der an sich gut durchdachten Staatsordnung der Bayern ignoriert. Die Hauptverantwortlichen, Landeskommissär Merz, und Generallandeskommissär vom Illerkreis, Graf von Reisach, werden vor einem Gericht in Lindau teilweise überführt. Viel Unrecht kann nicht mehr ungeschehen gemacht werden.
Das bereits durch die Franzosenkriege geschwächte und arme Land ist nach drei Jahren reif zum Aufstand.9. April 1809 Gegen den Willen Erzherzog Karls kommt es am 9. April 1809 zum Kampf gegen Bayern und Frankreich.
24. April 1809 Österreichische Truppen rücken unter Hauptmann Camihel über den Arlberg in Bludenz ein. Diesen mehr als 100 Mann schließen sich freiwillige Schützenkompanien aus dem Klostertaler unter Hauptmann Burtscher, aus Bludenz unter Hauptmann Riedmiller und Montafoner verstärkt durch Tiroler Schützen an.
25. April 1809 Bregenz wieder von Österreich besetzt.
9. Mai 1809 Die Vorarlberger Landstände beschließen den Kampf gegen die Bayern.
13. bis 22. Mai 1809 Ausfälle der Vorarlberger Landesverteidiger bis Ludwigshafen und Immenstadt. Die Bayern versuchen eine große Menge von Ausrüstungsgegenständen und Munition von Lindau über Konstanz nach Ulm zu bringen. Dies nützen die Vorarlberger Hauptleute Riedmiller, Ellensohn und Walser, fahren über den Se und erobern den größten Teil des Frachtgutes. Auch eine Beutefahrt nach Friedrichshafen bringt guten Erfolg.
21./22. Mai 1809 Napoleon wird von Erzherzog Karl bei Aspern besiegt.
Mai 1809 Die Österreichischen Truppen werden im Unterinntal geschlagen. Kommissär Dr. Schneider beruft die außer Landes stehenden Schützenkompanien zurück. Der Kommandant der österreichischen Truppen in Vorarlberg, Hauptmann Camihel, flüchtet. Auch österreichische Infanteristen und Reiter lassen Vorarlberg im Stich. Nicht die Städte Vorarlbergs, sondern vor allem die Bauern rufen zur Verteidigung.
25. Mai 1809 Bregenz, Lauterach, Dornbirn und das übrige Unterland werden neuerdings von den Franzosen unter Oberst Grouvel besetzt. Die Oberländer Schützen unter Führung von Bernhard Riedmiller, Siegmund Nachbaur und Johann Ellensohn ziehen sich nach Rankweil zurück.
29. Mai 1809 Luftaufnahme, im Vordergrund Hohenems mit Blick auf das Rheintal gegen Kobel und Kummenberg.
Blick auf Götzis mit Kummenberg Blick auf Götzis mit Kummenberg und Schweizer Bergkette
Diese Aufnahmen zeigen die Weite des Vorarlberger Rheintales und damit zugleich die geographischen Schwierigkeiten in der Landesverteidigung. (Foto Branz)29. Mai 1809 Im Weiler Klien bei Hohenems findet der größte Kampf dieses Jahres gegen mehr als 1.000 Franzosen und Württemberger statt. Die Feinde werden aus dem Land vertrieben.
Das Bild zeigt den Hauptort der Kämpfe im Weiler Klien.29. Mai 1809 Am Tage der Befreiung Vorarlbergs, am 29. Mai vertreibt auch Andreas Hofer in einer ersten siegreiche Schlacht die Franzosen am Berg Isel bei Innsbruck.
Sein Adjutant war Matthias Purtscher aus Bludenz, als Lehrer in Tirol tätig, und sein Leibarzt der Wundarzt Christian Hummel, gebürtig aus Bürs, später in Nenzing (rechtes Bild).Juni 1809 Die Lage des Landes wäre gesichert gewesen, wenn das Allgäu zu Vorarlberg gehören würde und eine Verbindung über das bayerische Illertal mit den Tirolern geschaffen werden kann. Die Bevölkerung des Bistums Augsburg soll um Unterstützung des Aufstandes gebeten werden.
Der Erfolg ist nicht wie erwartet. Die Gemeindevorsteher jener Gebiete wollen nur Freiwillige werben lassen, aber nichts für die Freiwilligen bezahlen.Juni 1809 Da nach dem missglückten Einfall der Franzosen in Vorarlberg am 29. Mai der württembergische König von Napoleon direkt eine Verstärkung der französischen Truppen an der Nordgrenze unseres Landes verlangte, mussten auch die Vorarlberger ihre Truppen weiter verstärken. Der Landsturm wird einberufen. Die Zahl der Landesverteidiger steigt auf etwa 10.000 Mann. Die Truppen sind aber nicht ausreichend bewaffnet.
9. Juni 1809 Dr. Anton Schneider wird Generalkommissär von Vorarlberg. Da sich das Kriegsglück bald wenden, übt er diese Tätigkeit nur kurz aus.
Schneider ist ein aufgeklärter Jurist, der sich darum bemüht, dass der Aufstand in zivilisierten Bahnen verläuft.9. Juni 1809 Am selben Tag erfolgt eine Bekanntmachung, in der Major Müller aus Bludenz als Oberkommandierender unterschreibt (Vorarlberger Landesarchiv).
Das Gemälde im Heimatmuseum in Bludenz zeigt Major Josef Christian Müller. Er kämpft während der Bayrischen Herrschaft um die Lösung von Bayern.13. Juni 1809 Kampf an der Leiblach. Die Vorarlberger Kompanien waren weit unterlegen bis die Kompanien von Nachbaur, Riedmiller und Ellensohn helfen, die Feinde zurückzudrängen.
Das Bild zeigt die Sigmund-Nachbaur-Fahne.29. Juni 1809 Vorarlberger Soldaten überfallen auf dem Seeweg die Stadt Konstanz, erbeuteten Kriegsmaterial und machen Gefangene.
5./6. Juli 1809 Die Österreicher verlieren die Schlacht bei Wagrma.
12. Juli 1809 Der Waffenstillstand von Znaim wird beschlossen. Es macht keinen Sinn mehr, dass die Vorarlberger Freiheitskämpfer Widerstand leisten.
Juli 1809 Bei Wangen beginnen die Majore Nachbaur, Riedmiller und Ellensohn mit etwa 2.000 Mann den Kampf. Sie werden durch feindliche Truppenverstärkungen zurückzutrieben und bis an die Leiblach verfolgt.
17. Juli 1809 Das letzte größere Gefecht, das im Zuge des Aufstandes 1809 stattfindet, wird unter Hauptmann Juritsch und unter Befehl des Generalkommissärs Dr. Schneider im Angriff gegen Kempten ausgefochten. Der rechte Flügel der Vorarlberger ist zu schwach, muss zurückweichen. Dies hat schwerwiegende Folgen für das Zentrum unter Schneider. Die Vorarlberger verlieren über 30 Mann.
Das Vorarlberger Grab in einem Wald bei Kempten zeugt von diesen Kämpfen.18. Juli 1809 Der bayrische Generalkommissär, Graf von Reisach, ruft die Vorarlberger im Namen des König von Bayern zur Aufgabe auf.
(Vorarlberger Landesarchiv)6./7. August 1809 Württembergische Truppen rücken in Bregenz ein, französische tags darauf über den Arlberg. Schneider begibt sich freiwillig in württembergische Gefangenschaft, in der er ein Jahr bleibt. Riedmiller und Müller verlassen das Land auf Dauer. Nachbaur kehrt nachem dem Friedensschluss wieder zurück.
- 1813
April 1813 Da man eine neue Volkserhebung fürchtete, wird Siegmund Nachbaur im April 1813 verhaftet und nach Bayern abgeführt. Als letztes Opfer der Freiheitskriege stirbt er am 25. Oktober 1813 im Gefängnis in Ingolstadt.
Die Bilder zeigen den letzten seiner Briefe an seine Frau und die Kinder.- 1814
19. Juni 1814 Kaiser Franz Joseph I. gibt die Rückgabe des Landes Vorarlberg an Österreich bekannt.
1814 Mit der Rückkehr zu Österreich verlor Vorarlberg den Westallgäu. Dieser Teil blieb als Landgericht Weiler bei Bayern.
Erbe Bayerns Die Bayern führen einen Kataster, die Besitzaufnahme aller Grundstücke, und eine Feuerversicherung nach Objektwert ein. Sie führen die Gemeinden als kleinste Verwaltungseinheit ein und trennen so Verwaltung und Gerichtsbarkeit.
Die Opfer, die von den Vorarlbergern gebracht wurden, finden nicht den erwarteten Dank durch des Kaisers. Die von den Bayern geschaffenen Verhältnisse bleiben im Großen und Ganzen aufrecht. Die Stände werden nur zum Schein wieder geschaffen, aber nie einberufen und verlieren jegliche Bedeutung. Erst die Revolutionen und Bestrebungen im 19. Jahrhundert können im Nachhinein manche Wünsche des Landes erfüllen.
Ein Großteil der Uniformen der Hörbranzer Fronleichnamsschützen errinnern heute noch an die der Napoleonischen Armee.
Zusatzbilder (Personen und Dokumente)
- Personen
Sigmund Nachbaur Sigmund Nachbaur gilt als der fähigste Schützenmajor Vorarlbergs. Er ist 1796 bis 1800, v.a. bei der Verteidigung Feldkirchs 1799, und am Befreiungstag 29. Mai 1809 erfolgreich.
Er stirbt 1813 im Gefängnis in Ingolstadt als letztes Opfer der Freiheitskämpfe.Bernhard Riedmiller Major Riedmiller war Führer der Bludenzer Schützen in den Franzosenkriegen und in den Freiheitskämpfen.
Er verläßt 1809 das Land und stirbt in Innerösterreich.Gattin Riedmillers Die Opfer der Freiheitskämpfe waren immer wieder die Frauen und Mütter. Das Bild zeigt die Gattin des Schützenhauptmannes Riedmiller auf einem Gemälde des Heimatmuseums Bludenz.
Johann Josef Batlogg Landammann Hauptmann Battlog macht sich am 7. März 1799 bei der Abwehr der Franzosen auf der Letze bei Feldkirch besonders verdient.
Melchior von Kessler Melchior von Keßler ist Bürgermeister der Stadt Feldkirch von 1803 bis 1819. Er wird für seiner Verdienste geadelt. Die Bilder zeigen ihn und den Adelsbrief.
Lorenz Bitschnau Dr. Lorenz Bitschnau, Advokat in Bludenz, verfasst die Darstellungen der Franzosenkriege in Vorarlberg von 1796 bis 1801 (Heimatmuseum Bludenz).
Dr. med. Grieß Dr. med. Grieß, Führer der Feldkircher, schon 1796, 99 und 1800 ausgezeichnet wird für den Oberbefehl 1809 vorgeschlagen.
Er lehnt jedoch ab.Josef Metzler Landammann Major Jos. Metzler von Schwarzenberg, Führer der Schwarzenberger
Andreas Watzenegger Es kann sein, dass Landammann Andreas Watzenegger, Hirschenwirt in Weiler, ein Freiheitsheld wider Willen war. Er macht gleich Ansprüche aus acht verschiedenen Funktionen geltend und ließ sich im Dezember 1809 von den Landrichtern in Feldkirch, Wangen und Lindau bestätigen, dass er gezwungen worden sei, als Hauptmann eine Schützenkompanie zu führen, sich aber gut benommen und der Insurrektion entgegengearbeitet habe. Dies wirft ein bezeichnendes Licht auf Vorarlbergs Erhebung 1809.
- Dokumente
Schriftproben Das Bild zweigt Schriftproben von Generalkommissär Dr. Anton Schneider, Sigmund Nachbaur, Hauptmann Riedmiller und Johann Ellensohn aus Götzis.
Riedmiller und Ellensohn, die immer zu den führenden Verteidigern gehörten, verloren ihr Vermögen ebenso wie Müller aus Bludenz.Finanzsorgen Riedmillers Da diese Freiheitskämpfer lange ihren eigenen Beruf im Stiche lassen mussten, gerieten sie oft in arge Geldnot. Das Bild zeigt einen Wechsel des Hauptmanns Riedmiller, dessen Einnahmequelle einen Gasthof wäre.