LATERNSERTAL
Vorarlbergs Städte und Talschaften | Unterrichtsmaterial
Gemeinde: | Laterns | Gemeinde-Webseite |
Bevölkerung: | 667 | Gemeindestatistik |
Fläche: | 43,79 m2 | Wappenurkunde |
Bezirk: | Feldkirch | Daten und Fakten |
Materialien
Laternsertal
im Überblick
- Talschaft Laternsertal
Übersicht Das Laternsertal ist Teil des Rheintals und zählt zu den Rheintal-Hanggemeinden. Es besteht zum größten Teil aus dem Gemeindegebiet von Laterns. Der Hauptfluss ist die Frutz. Das Tal ist beidseitig von Bergen umgeben. Diese fallen auf der linken Talseite schroff, auf der rechten Seite weniger steil ab.
Der Name leitet sich von Gut Glatterns ab, das Walser Familien 1313 zur Besiedelung zugewiesen wurde.Entstehung Das Trogtal wurde vom Rheintalgletscher geformt, bevor die Frutz sich teilweise tief ins Gestein eingeschnitten hat. Bevor die Frutz in die Rheintalebene austritt, ist das Laternsertal schluchtartig verengt. Bedingt durch diese Enge war das Bergtal jahrhundertelang nur schwer zugänglich.
Zahlen Gemeinden: Laterns, Teile von Dünserberg, Rankweil, St. Gerold, Übersaxen, Zwischenwasser Alle Nachbargemeinden: Blons, Damüls, Dornbirn, Dünserberg, Rankweil, St. Gerold, Satteins, Schnifis, Übersaxen, Zwischenwasser Bevölkerung: 667 (Laterns) Fläche: 43,79 m2 (Laterns, größte Gemeinde des Bezirks Feldkirch) Länge: 16 km Bezirk: Feldkirch Wappen Die Wappenurkunde ist auf den 22. Juli 1938 ausgestellt.
Ein von Silber und Rot gespaltener Schild, der von einer eingeschobenen, aufsteigenden, eingebogenen, bis zum Schildeshaupt reichenden blauen Spitze durchzogen wird. Der Schild ist mit elf fünfstrahligen Sternen in drei senkrechten Reihen, je vier in jedem Schildesfelde, und drei – deren unterster durch die Spitze zerspalten wird – etwas erhöht auf der Teilungslinie, alle in gewechselten Tinkturen, belegt. In der Spitze erhebt sich aus der erhöhten Mittelkuppe eines grün bewachsenen Dreiberges eine natürliche, bewurzelte, golden befruchtete Tanne. Den Schild umgibt eine schwarze Randeinfassung.- Gemeinde Laterns
Gemeinde Die Ortschaften Laterns-Thal, Bonacker und Innerlaterns bilden zusammen die Gemeinde Laterns. Der Weiler Wies ist nicht mehr besiedelt, in der Parzelle Bad Laterns wird ein Gasthof geführt.
Die Gemeinde Laterns ist mit 43,8km² die flächenmäßig größte Gemeinde des Bezirks Feldkirch und mit Damüls die einzige Gemeinde des Landes, deren Nachbargemeinden in allen Bezirke liegen.- Parzellen
Laterns-Thal | Vorderlaterns Die Ortschaft Laterns-Thal wird auch Vorderlaterns genannt. Sie liegt auf 921 m ü.A.
Hier befindet sich neben der Pfarrkirche, das Gemeindeamt und die Volksschule.Bonacker Die Ortschaft Bonacker liegt auf 995 m ü.A. Ihre Bergwiesen, die Bergmähder, sind oft als Viehweide in Verwendung.
Innerlaterns Innerlaterns liegt auf 1048 m ü.A.
Hier befindet sich neben der Expositurkirche auch der Kindergarten der Gemeinde.Bad Laterns Zwischen der Ortschaft Innerlaterns und dem Furkapass liegt Bad Laterns auf 1.200 m ü.A.. Es gehört zur Parzelle Innerlaterns. Der Gasthof, das „Bädle”, dient vor allem im Sommer dem Fremdenverkehr.
Oberhalb der Straße steht die Kapelle Bad Laterns.
Im alten Badehaus wurde die kalte Eisen-Schwefelquelle seit dem 17. Jahrhundert für Heilzwecke genutzt.- Bildung
Bildung Der Kindergarten der Gemeinde befindet sich in Innerlaterns, die Volksschule in Laterns-Thal. Die nächstgelegene Mittelschule kann in Zwischenwasser besucht werden. Fraxern, Laterns, Meiningen, Rankweil, Röthis, Sulz, Übersaxen, Viktorsberg, Weiler und Zwischenwasser bieten musikalischen Unterricht in der Musikschule Rankweil-Vorderland an.
- Kirchen
Pfarrkirche Laterns-Thal Ursprünglich gehörte Laterns zur Pfarre Rankweil. 1411 wird eine Kapelle geweiht, die 1502 vergrößert wird. 1529 wird Laterns eigene Pfarre. 1673 wird sie erweitert und baockisiert. 1892 bis 1893 wird die Kirche vergrößert, entbarockisiert und dem neugotischen Stil angepasst. Sie ist dem Hl. Nikolaus geweiht.
Kirche Innerlaterns Die Expositurkirche Innerlaterns wird 1908 im neugotischen Stil fertiggestellt und als „Unsere Liebe Frau Mariahilf“ der Hl. Maria gewiehen. Sie wird unweit einer Kapelle errichtet, die den Hll. Theodul und Rochus gewiehen war, und seit dem 18. Jahrhundert nachweisbar ist. Diese Kapelle wurde 1832 und 1862 erweitert,
Kapelle in Bonacker Die Kapelle Maria Schnee wird 1614 erbaut und 1902 umgebaut.
Kapelle Bad Laterns In der Kapelle Bad Laterns, oberhalb der Straße, gegenüber dem Gasthaus, wird 1870 fertiggestellt. Sie ist den Hll. Magdalena und Anonius (von Padua) gewiehen. Sie gehört zur Expositurkirche Innerlaterns.
- Berge und Geologie
Berge Der Hohe Freschen ist mit 2.004 m die höchste Erhebung des Freschenstockes. Er begrenzt mit seinen südlichen Ausläufern das Laternsertal im Norden. Die Schutzhütte des österrischen Alpenvereins unterhalb des Gipfels wurde 1972 errichtet. Dort befindet sich eine Kapelle, ein Alpengarten und mit der Großen Freschenhöhle ein Naturdenkmal. Die Kapelle ist dem Hl. Bernhard, dem Patron der Bergsteiger, geweiht. Der Hohe Freschen liegt nicht im Einzugsgebiet der Frutz. Er liegt an der Laternser Gemeindegrenze.
Schlucht Unterhalb der Ortschaft Laterns-Thal befindet sich die wildromantische Übleschlucht. Das Wasser formte sie über Jahrhunderte hinweg. Hauptsächlich besteht sie aus Kieselkalk.
Sie wurde durch einen Steig, der nur im Sommer bei nicht zu hohem Wasserstand der Frutz begehbar ist, erschlossen. Ursprünglich war der Steig als Wegverbindung ins Rheintal in Verwendung. Heute ist dieser Weg nur noch ein Wandersteig.
- Flüsse
Flüsse Der Hauptfluss ist die Frutz. Ihre Quelle liegt unweit des Furkapasses. Sie hat sich teilweise tief ins Gestein eingeschnitten und so die Üble Schlucht geformt. An der Grenze zwischen Koblach und Meiningen mündet sie in den Rhein fließt.
Das Bild zeigt den Garnitzbach. Er entspringt in der Nähe des Freschenhauses und mündet bei Bad Laterns in die Frutz. Die Garnitza- und die Saluveralpe liegen am Garnitzabach.- Wirtschaft
Bis 1920 Bis zum Einsetzen des Fremdenverkehrs bildeten jahrhundertelang Viehzucht und Holzwirtschaft den Haupterwerb der Bewohner des Laternsertals. Diese ist auf den Waldreichtum im Tal zurückzuführen. Vier Jahrhunderte lang wurde die Küblerei als Hausindustrie betrieben. Deren Erzeugnisse, Holzgefäße aller Art, waren begehrte Handelsartikel. Mit dem Aufkommen der Kunststoffe kam dieses Handwerk zum Erliegen.
Tourismus Das Schigebiet in Laterns-Gapfohl lockt im Winter Gäste mit über 27 Pistenkilometern ins Tal, im Sommer die dazugehörige Sommerrodelbahn. Zahlreiche Wandermöglichkeiten auf die umliegenden Berge oder in die wildromantische Übleschlucht sind besonders im Sommer touristisch interessant. Gern befahren wird die Straßenverbindung über den Furkapass nach Damüls.
- Verkehr
Verkehr Laterns ist über eine Landesstraße mit Rankweil verbunden. Die Landbuslinie bietet regelmäßige Fahrten v.a. ins Rheintal.
Der Furkapass, auch Furkajoch genannt, bildet die Verbindung vom Laternsertal in den Bregenzerwald und von dort über das Faschinajoch in das Große Walsertal. Er liegt auf 1.761 m ü.A. 1970 wurde der Güterweg, der nach dem Zweiten Weltkrieg angelegt wurde, auf den Furkapass zur Landesstraße ausgebaut. Im Winter wird die Straße nicht vom Schnee befreit und bleibt gesperrt. Im Sommer ist sie stark frequentiert. Jahrhundertelang führte ein Saumpfad über den Pass, bestanden doch zwischen den Walsern des Laternsertals und jenen von Damüls enge Beziehungen.- Geschichte des Tals
1177 Erstmals wird ein Ort im Laternsertal urkundlich als Montem Clauturni erwähnt. Bis ins 17. Jahrhundert wird es als Glatterns bezeichnet.
1313 Die Grafen Rudolf und Berthold von Montfort verleihen das Gut Glatterns und die Alpe Gapfohl an sechs Walser Siedlerfamilien als Erblehen. Diese Walser Familien besiedeln als erste ganzjährig das Tal. Bis dahin wird es nur im Sommer landwirtschaftlich genutzt.
1499 Im Vorarlberger Landesmuseum in Bregenz wird ein Hausaltar aus dem Laternsertal aufbewahrt. Er trägt die Inschrift “Ulrich Geser maler ze Bregentz 1499”. Er zeigt die Heiligen Leonhard, Martin, Georg und Sebastian, auf den Altarflügeln die Walserheiligen Nikolaus und Theodul.
um 1500 Anstelle einer Kapelle wird in Laterns-Thal die Pfarrkirche erbaut und dem hl. Nikolaus geweiht. Im 17. Jahrhundert wird sie erweitert. 1892 erhält sie die heutige Gestalt.
1529 Laterns löst sich kirchlich von Rankweil und wird eine eigene Pfarre.
ab 14. Jahrhundert Die Küblerei wird als Hausindustrie betrieben. Die Erzeugnisse sind vor allem Holzgefäße aller Art. Das Aufkommen von Kunststoffen nach dem Zweiten Weltkrieg setzt diesem Handwerk ein Ende.
ab 17. Jahrhundert In Bad Laterns werden Heilbäder angeboten. Die kalte Eisen-Schwefelquelle soll heilenden Wirkung zeigen.
1909 Das Laternsertal durch eine Fahrstraße erschlossen. Die größten Gefahrenstellen im vorderen Teil des Tales werden mit Tunnels und Galerien beseitigt.
1970 Der Güterweg auf den Furkapass wird zu einer befestigten Straße ausgebaut und zur Landesstraße erklärt. Jahrhundertelang führt nur ein Saumpfad über den Pass.
1972 Das Freschenhaus, eine Schutzhütte des österreichischen Alpenvereins, wird fertiggestellt. Daneben steht eine Kapelle, die dem hl. Bernhard, dem Patron der Bergsteiger, geweiht ist.